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Herr Scholli im Urlaub

Ah, allerhöchste Eisenbahn, dass ich meine Erlebnisse aus dem Sommerurlaub mit euch teile! Nach Jahren des Durchschnaufens im Harz oder an der Ostsee wollte meine Frau mal was Neues ausprobieren und hat mir ein modernes Resort in Spanien vorgeschlagen. Ich habe mir gedacht, was soll’s, ein kleines Stelldichein mit der Zukunft, sozusagen, kann ja nichts schaden.

Und was soll ich sagen? Die Digitalisierung hat uns schon am Flughafen eingeholt. Kaum dort angekommen, stand ich vor so einem automatischen Gepäckaufgabeterminal. “Was für ein Firlefanz!” dachte ich mir im ersten Moment. Aber ich wollte ja nicht als der ewige Muffel gelten, also habe ich mich daran gemacht, meinen Koffer automatisch aufzugeben.

Und ei der Daus! Es hat tatsächlich geklappt! Mein Koffer verschwand auf dem Laufband, als hätte ein Geist Hand angelegt. Kein Mensch, der mein Gepäck wiegt oder den Kofferanhänger druckt. Alles automatisch. Ich habe kurz am Automaten gewartet ob ich jetzt meine Quittung und mein Ticket erhalte. Dann hat mein Handy schon gepiepst und – Potzblitz! – waren die Tickets per E-Mail und die Abgabequittung auf meinem Gerät. Ich muss sagen, das war gar nicht so schlecht.

Wir haben nur den Code auf dem Handy gebraucht, um durch die Kontrolle und in das Flugzeug zu kommen – auch für den Bus zum Hotel hat es genügt. Kein Papier, was man mit sich rumschleppen muss und hinterher wegschmeißt.

Dann kamen wir auch im Resort an, und statt eines Schlüssels wurde uns gesagt, wir sollten die Hotel-App “downloaden”, damit wir unser Zimmer öffnen können. “Ach, du grüne Neune, die sind doch meschugge!” habe ich zu meiner Frau gesagt. Wie soll das funktionieren, so ganz ohne einen Schlüssel? Aber was soll ich sagen, kein Schlüssel oder Schlüsselkarte, die man verlieren könnte, sondern pure Digitalisierung und sein Handy hat man ja immer dabei. Ein wenig skeptisch, aber neugierig, näherte wir uns der Tür, tippten auf das Handy, und – wieder Potzblitz! – die Tür sprang auf.

Im Zimmer angekommen, stellte ich fest, dass auch die Klimaanlage und die Beleuchtung über die App gesteuert wurden. Ein bisschen viel Gedöns auf einmal, aber ich dachte mir: “Wenn alle mitmachen, warum sollte ich da nicht auch mein Glück versuchen?” Und ich muss gestehen, es hat sogar Spaß gemacht! Mit ein paar Klicks konnte ich die Lichtstimmung ändern und die Temperatur einstellen. So ein bisschen Firlefanz kann echt Spaß machen.

Am interessantesten war jedoch das Restaurant: Statt einer physischen Speisekarte gab es QR-Codes auf den Tischen. Man scannt den Code, und zack!, die gesamte Auswahl an Fressalien erscheint auf dem Handybildschirm. Ich konnte mir meine Sprache wählen und von allem gab es auch Bilder. Der Service war aber zum Glück analog und total nett. Meistens habe ich Fisch gegessen, aber so ein Schnitzel war auch nicht schlecht, das erinnerte mich an den Urlaub im Harz. Alter Schwede, da war es wenigstes nicht so heiß wie in Spanien.

Als ich wieder in der fwg auftauchte, war es, als wäre ich nach einer kleinen Zeitreise zurückgekehrt. Sicher, ich bin immer noch skeptisch, wenn es um all diesen modernen Schnickschnack geht. Aber so im Urlaub hat es doch Spaß gemacht und das ein oder andere erleichtert. Mal schauen, ob es sowas auch bald bei der fwg gibt. So eine Handy-App für die Türen oder ein QR-Code für die Auswahl unserer Leistungen. Ich bin mir sicher, der fwg wird der ein oder andere Mumpitz noch einfallen.

In diesem Sinne, auf in die Maloche und rein ins nächste Abenteuer!