Niedwiesenstraße-Team
Wohnverbund Junge Erwachsene
 Hallo Kolleginnen und Kollegen,
Hallo Kolleginnen und Kollegen,
wir sind Antonia, Banu, Charlotte, Frederick, Jenna, Lutz, Nadine, Thorsten, Adrian und unser fleißigster Mitarbeiter, Don (rechts im Bild an seinem Arbeitsplatz).
Eigentlich wären wir noch eine Person mehr, aber wie es so ist, läuft nicht immer alles wie geplant und wir warten noch auf Verstärkung. Und die wird auch gebraucht, denn wir sind bald nicht mehr nur in Eschersheim mit der Besonderen Wohnform und BEW vertreten, sondern auch in Niederursel mit einer Außenwohngruppe, sobald jemanden gefunden ist.
Weiterentwicklung und 10 Jahre WV JE
Die Planungen rund um dieses Projekt haben uns die letzten Wochen und Monate sehr beschäftigt, ebenso wie Ideen zu einer Umgestaltung unserer internen Tagesstruktur. Wir wollen attraktiver werden und mehr Menschen mit unserer Arbeit erreichen. Uns ist natürlich klar, dass dies ein Prozess ist und es wäre gelogen, wenn neben den Höhen nicht auch mal die ein oder andere Tiefe käme – eine gewisse Ungewissheit, die trotz aller Planungen häufig mitschwingt. Aber das gehört sicherlich dazu, wenn man sich weiterentwickeln will. Und diese Weiterentwicklung kommt recht gelegen, schließlich steht mit dem bevorstehenden 10-jährigen Jubiläum im Dezember auch der passende Anlass für etwas Neues im Raum – in diesem Sinne: auf die nächsten 10 Jahre.
Das Team
Was uns als Team auszeichnet, ist ein besonderer Zusammenhalt, für den wir sehr dankbar sind, denn wir wissen, dass es nicht immer so ist. Das soll nicht heißen, dass es nicht auch mal Meinungsverschiedenheiten gibt, die gibt es sehr wohl. Doch ein Team lebt auch von einem gewissen Diskurs. Und über allem steht dennoch gegenseitiger Respekt und die Bereitschaft sich zu unterstützen, wenn es darauf ankommt. Wir finden, dass das etwas sehr Wertvolles ist. Eine weitere Stärke unseres Teams ist sicherlich auch, dass wir nicht nur unterschiedliche Charaktere sind, sondern auch in unterschiedlichen Lebensphasen. Auf diese Weise können wir verschiedene Perspektiven in die Arbeit im Team und natürlich auch in die Arbeit mit unseren Bewohnern einbringen, was sich immer wieder an der ein oder anderen Stelle schon als hilfreich erwiesen hat.
Wie sieht die Arbeit aus?
Doch erstmal genug zu den großen Ideen und uns. Wie sieht überhaupt unserer Arbeit aus? Wir arbeiten mit jungen erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren und im Kern unserer Arbeit steht die Erarbeitung einer Wohn- und Beschäftigungsperspektive.
Doch was bedeutet das für unsere alltägliche Arbeit? Nun, wie so oft, kommt es darauf an. Für den einen ist es das Ziel, in eine eigene Wohnung zu ziehen, ins Berufsleben auf dem ersten Arbeitsmarkt zu starten und bloß raus aus dem Hilfesystem zu sein. Für den anderen ist es das Ziel, im Berufsbildungsbereich zu beginnen und in einer besonderen Wohnform zu leben – und natürlich alles dazwischen. Wir versuchen, gemeinsam mit den Menschen daran zu arbeiten, die passende Perspektive für sich zu erarbeiten. Und dann kommt natürlich noch alles andere, mit dem man sich als junger Mensch auseinanderzusetzen hat.
Es geht um Beziehungen zu Familie und Freunden, Partnerschaft, den eigenen Haushalt führen und sich versorgen, Umgang mit der Erkrankung und Krisenintervention. Tendenziell kommt eher alles auf einmal, statt Stück für Stück, was natürlich auch mal viel sein kann. Für die Menschen ohnehin, doch auch für uns als Unterstützungspersonen ergeben sich so immer wieder Herausforderungen, mit denen es adäquat umzugehen gilt – was nicht immer leicht fällt. Umso besser, dass wir uns als Team aufeinander verlassen können, um den Alltag zu bewältigen, auch wenn es manchmal drunter und drüber geht. Letztlich ist das Schöne an der Arbeit, Entwicklungen der Menschen mitzuerleben, wie sie ihren eigenen selbstbestimmten Weg gehen. Und das ist letztlich auch Ziel unserer Arbeit.
Und unsere Zukunftswünsche?
Unabhängig von den jüngsten Veränderungen bei uns, gab es in den letzten Jahren eine Veränderung, die die Art und Weise, wie wir unsere Arbeit erbringen, doch maßgeblich beeinflusst hat. Die Einführung des BTHG und die damit einhergehenden Veränderungen für unsere Arbeit. Der Grundgedanke, individueller und personenzentrierter zu arbeiten – und das steht außer Frage – ist natürlich unterstützenswert. Neben den vielen neuen Anforderungen an die Hilfeplanung, Dokumentation und Finanzierung scheint dieser Grundgedanke manchmal im Alltag fast schon ins Hintertreffen zu geraten – nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen unserer Bewohnerinnen und Bewohnern, was doch sehr schade ist. Für die Zukunft wünschen wir uns deshalb, dass vielleicht doch noch eine Veränderung eintritt und die Rahmenbedingungen mehr berücksichtigen, dass die menschliche Natur nicht immer so planbar und messbar ist. Wir denken, dass dies nicht nur uns, sondern vor allen Dingen auch den Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, zu Gute käme. Und darum sollte es doch schließlich gehen.